Montagmorgen 5:00 Uhr war Start zu unserem diesjährigen Alpencross. Dieser sollte uns auf einem Rundkurs mit Start/Ziel Gufon durch die Norddolomiten führen. Mit dabei waren Stefan, Ralph und Roland.
Um 11:30 Uhr starteten wir in Gudon (Höhe 730m). Eigentlich ein einfacher Tag, auf 18 km ca. 1750 hm bergauf. Bergab war nicht vorgesehen. Anfangs auf einer Asphalt Nebenstrasse ging es später auf Schotterwegen weiter. An einer kleinen Hütte machten wir nach 2 Stunden eine Pause und genossen die Idylle. Weiter ging es mit einer kleinen Kletterpassage, unter Aufsicht des Forstarbeiters, über frisch aufgeschlichtete Holzstämme welche den Wega auf ca. 20m versperrten.
Danach wurde der Untergrund schwieriger und die Wege wurden zu Pfaden. Auf einem sehr schönen und technisch sowie konditionell anstrengendem Pfad leicht bergauf erreichten wir die Tschanwiesen auf 2000 m. Ab hier war dann mit Radfahren Schluss und wir mussten unsere Räder 50 min, 200 hm über Steinstufen hinauftragen. Die Strapaze wurde aber mit einem wunderbaren Ausblick auf die Dolomiten belohnt.
Übernacht haben wir auf der Raschötzhütte (2120m) mit Blick auf Geisler Spitzen, Seiser Alm, Sellajoch, Langkofel, Plattkofel, Rosengarten und Schlern. (Hier Seiser Alm vorne, Marmolada links hinten und Lang-und Plattkofel)
Der 2. Tag startete mit anspruchsvollen Trails bis zur Mittelstation der Seceda Seilbahn. Hier musste Stefan feststellen das seine höhenverstellbare Sattelstütze nicht mehr richtig funktionierte. Dieses Handycap begleitete ihn bis zum Ende der Tour. Der Hüttenwirt hatte uns am Abend den Tipp gegeben nicht nach St. Ulrich hinunter zu fahren und dann auf dem Radweg nach Wolkenstein zu folgen, sondern sofort wieder bergauf zu fahren und die Hochebene hinter den Geislerspitzen zu queren und dann nach Wolkenstein abzufahren. Die Die nächste halbe Stunde waren wir fahrend und schiebend damit beschäftigt uns 400 hm auf einer Skipiste mit Steigung bis teilweise 25 % emporzuarbeiten. Anschliessend erfolgte die Querung der Hochebene auf der Juac Hütte machten wir Mittag um anschliessend nach Wolkenstein abzufahren. Ralph entschied sich in Wolkenstein die Seilbahn zum Grödner Joch zu nehmen und wir 3 machten uns auf den Weg zur Bergstation Ciampinoi. Am Anfang noch fahrbar wurden die letzten 200 hm zur Qual, da die Steigung so groß war das selbst das Schieben kaum möglich war. Allerdings schafften wir auch das. Danach erfolgte eine Trailabfahrt mit kleinem steilen Gegenanstieg Richtung steinerne Stadt welche wir aber nicht erreichen wollten. Wir folgten dann den Downhillstrecken (großer Spass) hinunter zum Pian de Gralba an der die Passstrasse zum Grödnerjoch beginnt.
Aufgrund der Zeit und der bisherigen Anstrengungen entschieden wir uns für die Auffahrt zum Grödner Joch mit dem Bus. Eine weise Entscheidung. Vom Grödnerjoch fuhren wir dann auf Trails und Wanderwegen (mit Aperolpause) hinab nach Covara wo uns Ralph im Hotel bereits erwartete. Trotz Bus hatten wir 50 km und 1700 hm mit dem Rad zurückgelegt.
Der 3. Tag begann mit einem sofortigen Aufstieg 500 hm , mit kleiner Abfahrt, zum Piz Sorega. Von dort folgten wir dem Mans-Trail und weiteren Wandersteigen bergab bis nach Badia Abtei. Die nächste Aufgabe war es das Joeljoch zu erklimmen. Der Untergrund hatte Mitleid mit uns und wir fuhren auf Asphalt mit moderater Steigung hinauf. Hinunter waren dan wieder Trails angesagt und kurz vor Freina kehrten wir in einem Zeltplatz Imbiss zur Stärkung ein.
Die Aufgabe für den Nachmittag war dann wieder ganz einfach, auf 10 km 900 hm Richtung Gömajoch und weiter bis zur Schlüterhütte. Der Aufstieg ist teilweise sehr steil , wurde aber von vielen Kunstwerken eines Holzbildhauers verschönert.
Nach 1 1/2 h hatten wir dann den Panoramaweg hinter dem Peitlerkofel erreicht und machten in einer genial gelegenen Almhütte nochmals eine Pause. Hier trafen wir dann auch Ralph wieder, welcher sich den ersten Anstieg des Tages (und damit allerdings auch die Abfahrt) erspart hatte. Die letzten 5 km bis zum Tagesziel, der Schlüterhütte, hatten es dann noch mal in sich (über 20% Steigung auf einer Länge von einem Kilometer) und zwangen uns zu einer letzten Schiebepassage.
Auf der Hütte bekamen wir einen eigen Schlafraum zugewiesen und verbrachten einen schönen Abend mit toller Aussicht.
Um 7 Uhr begann der Tag mit dem Frühstück. Zusammenpacken und los ging es auf Trails. Schon nach ca. 3 km hatte uns die Defekthexe erwischt und Stefan musste erst einmal Schlauch wechseln. Dann gings weiter auf Trails und schnellen Schotterwegen bis nach St. Magdalena im Vilnößtal (Reinhold Messner).
Noch ein paaar Fotos von der bekannten Kirche vor den Geislerspitzen gemacht und der Aufstieg stand wieder bevor. Am Anfang wieder mal zu steil zum fahren wurde der Weg dann aber immer fahrbarer. Aber zum Glück folgt nach jedem Aufstieg auch eine Abfahrt diesmal auf einem Waldwanderweg sehr schmalen und ausgestzten Wandersteig welche unsere volle Aufmerksamkeit erforderte. Dann das gleiche Spiel aufwärts noch einmal und wir hatten den Plose erreicht.
Nach der Mittagspause dann die finale Abfahrt nach Brixen. Für alle ein riesen Spaß. 1500 hm Downhillstrecke und Naturtrails bis nach Brixen hinein. Ein Wahnsinns Finale des Tages. Für die Übernachtung hatten wir diesmal ein Ferienappartment und den Rest des Tages verbrachten wir mit der Erkundung von Brixen , Eisessen und dem Abendessen in einem angesagten Restaurant. Am Abend wurde an dem Tag in Brixen noch Livemusik in diversen Lokalen geboten. Ein sehr schöner etwas erholsamerer Tag (42 km und 1300 hm)
Und die Tage waren doch sehr schnell vergangen und es war schon Freitag und damit der letzte Tag.
Zum Frühstück gings in eine nahe Bäckerrei.
Die letzte Etappe war heute nur 14 km lang und hatte 400 hm.
Es ging erst einmal an der Etsch entlang, und wurde dann ganz plötzlich auf einen kurzen Strecke ziemlich steil. Von oben konnten wir dann noch mal aufs Etschtal schauen. Aber das Ziel war ja schon zum Greifen nahe, noch einmal bergab und ein klein wenig bergauf und schon war das Auto wieder erreicht und vor dem Dunkelwerden waren wir wieder in der Heimat.
Besten Dank das sich alle gut einschätzen konnten und die Tour ohne Blessuren beenden konnten. Es ist nun mal eine Risikosportart, aber mit der richtigen Einstellung (auch zum Absteigen) läßt sich dieses doch weitestgehend minimieren.